Ukrainische Geflüchtete - Unterbringung im Ägerital

16. Juni 2022

Die Kriegslage in der Ukraine bleibt ungewiss. Entsprechend langfristig plant der Kanton seine Kapazitäten bei den Unterkünften für Geflüchtete. Im Ferienhaus Mattli in Alosen stehen ab Sommer 2022 bei Bedarf 30 Plätze, im Haus Wiesengrund auf dem Areal «Ländli» in Oberägeri rund 95 Plätze zur Verfügung. «Die Gespräche mit den beiden Eigentümerschaften sind erfolgreich verlaufen und auch die politischen Vertreter des Ägeritals stehen den Vorhaben positiv gegenüber», so Regierungsrat Andreas Hostettler.
 

Im Mai 2022 sind die Zuweisungen von ukrainischen Geflüchteten durch den Bund zwar zurückgegangen. Aber alle bisher neu geschaffenen Plätze in nicht kantonalen Liegenschaften, die innert kurzer Zeit organisiert wurden, basieren auf befristeten Mietverträgen und stellen lediglich eine temporäre Nutzung dar. Diese laufen entweder Ende 2022 oder Mitte 2023 aus. Der Kanton, der gegenüber dem Bund eine Aufnahmepflicht hat, muss also langfristig planen. Bei einer längeren Dauer des Krieges in der Ukraine ist man auch künftig auf geeigneten Wohnraum für Geflüchtete angewiesen. Entsprechende Szenarien werden simuliert. «Wenn die Menschen da sind, bleibt keine Zeit für Gedankenexperimente. Dann müssen wir parat sein», so Regierungsrat Andreas Hostettler.

Das Ferienhaus Mattli in Alosen gehört der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Zürich und wird seit langem von Schulen, Vereinen oder Privaten individuell und wochenweise für Fe-rien gemietet. Es verfügt über 30 Plätze und ist bei Bedarf ab Juli 2022 bezugsbereit. Künftige Bewohnerinnen und Bewohner können dort weitgehend autonom wohnen und kochen. Mit einer Nutzung des Hauses für ukrainische Staatsangehörige möchte die Eigentümerin ihre Solidarität mit den vor Krieg und Gewalt geflüchteten Menschen zum Ausdruck bringen. Das Haus in länd-licher, kinderfreundlicher Umgebung verfügt über unterschiedlich grosse Zimmer, eine Gast-roküche und mehrere Aufenthaltsräume.

Das Haus Wiesengrund steht auf dem südlichen Teil des Areals «Ländli» in Oberägeri. Eigentümerin ist die Stiftung Ländli, die das Gebiet in Zukunft neu entwickeln will. Bis vor zwei Jahren wurde im Haus Wiesengrund – ein mehrstöckiger Flachdachbau in parkähnlicher Umgebung - das gleichnamige Schwestern-Pflegeheim betrieben. Seit die pflegebedürftigen Schwestern ins Mutterhaus gezogen sind, wird das Haus von einem Zürcher Pflegezentrum zwischengenutzt, das aufgrund einer Sanierung eine Übergangslösung brauchte. Da diese Nutzung Ende August 2022 ausläuft, steht das Haus ab September 2022 dem Kanton zur Verfügung. Maximal können rund 95 Plätze zur Verfügung gestellt werden.
Gespräche führt der Kanton aktuell auch mit der Bürgergemeinde Unterägeri, die eine für den Asylbereich geeignete Unterkunft besitzt. Diesbezüglich laufen noch Abklärungen.

Öffentliche Informationsveranstaltung "Ukrainische Geflüchtete - Unterbringung im Ägerital"

Mittwoch, 22. Juni 2022, 19.30 Uhr 
Mehrzweckanlage Maienmatt in Oberägeri

• Regierungsrat Andreas Hostettler, Vorsteher Direktion des Innern
• Regierungsrat Stephan Schleiss, Vorsteher Direktion für Bildung und Kultur
• Marcel Güntert, Gemeinderpräsident Oberägeri
• Beat Iten, Gemeinderat Unterägeri, Vorsteher Abteilung Bildung
• Birgit Ehmes, Präsidentin Verein Humanitäre Hilfe Ägerital
• Stefan Ziegler, Leiter Kantonales Sozialamt
• Michael Metzger, Chef Regionalpolizei der Zuger Polizei

Weitere Vertreter und Vetreterinnen aus den Gemeinden und der Eigentümerschaften werden vor Ort sein und für Fragen aus der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

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