JACOPO PISCHEDDA (*1986 Siena, IT)

Jacopo Pischeddas Kunst hält sich nicht zurück, sie ist raumgreifend und navigiert immer wieder zwischen Erinnerungen, Träumen und Albträumen. Vieles wirkt aufgrund von Gegensätzlichkeit beinahe puristisch. Pischedda denkt “Landschaft“ neu, die keine Landschaft der Natur ist, sondern eine Landschaft des Menschen wird, welche ausschliesslich von Künstlichkeit umgeben ist. Ganz dem Zeitgeist entsprechend thematisiert Jacopo Pischedda in seiner künstlerischen Produktion Geschwindigkeit, Schnelllebigkeit, kontinuierliche Dynamik und Dringlichkeit. Er integriert auch tradierte, klassische stilistische Gestaltungsformen und Bildkompositionen und Techniken. Pischedda fordert in seiner Kunst die Materialität immer wieder neu heraus.

Die ortsspezifische Arbeit Skin Graft (Terra Natia) 2022 ist die Übertragung eines Stücks Asphalt von einer Strasse in Florenz und seine Einfügung in die Strassenstruktur von Unterägeri.

Wie der Titel andeutet, erinnert dieses Verfahren an die Hauttransplantation. Die Idee eines Hautgewebes einer Örtlichkeit zu binden. Andererseits greift das Werk auf eine alte toskanische Tradition zurück. Denn wenn die Bürger von Florenz oder Siena reisten, nahmen sie immer ein Stück Land aus ihrem Wohngebiet mit. Sollte ein Kind geboren werden oder ein alter oder kranker Mensch sterben, würden sie dies auf heimischem Boden tun.

 

Weitere Informationen zur Ausstellung "Die unterbrochene Reise" finden Sie hier.