KERIM SEILER (*1974, Bern, CH)

Kerim Seiler verarbeitet die Theorien und Praktiken der historischen Avantgarde, definiert ihre Regeln neu und bricht ihre Sprachen auf, um neue Möglichkeiten zu finden. Zugleich vereint er in seiner Kunst abstrakte, sowie "poppige" Ästhetik mit dem Interesse für die räumlichen Möglichkeiten in der Bildenden Kunst.

Dadurch werden seine Arbeiten zu "Gedankenarchitekturen", Bewusstseinsräume‚ "Bühnen", auf denen die Tragfähigkeit gedanklicher Konstruktionen und Vorstellungen untersucht wird. Diese "Bühnen" beruhen auf Vorstellungsbildern, die durch ihre Materialität, Form und Dislokation zu Raum greifenden Skulpturen transformiert werden. Oft laden Seilers Arbeiten dazu ein, sich mit Grenzen verschiedener Kunstgattungen auseinanderzusetzen. Seine Skulpturen und Installationen schweben tatsächlich zwischen Monumentalität, graphischer Präzision. Diese sind manchmal vom Publikum begehbar und werden somit zu interaktiven Strukturen.

So zum Beispiel in der Arbeit “Tender is the Night“ (2020), das aus vier 3 x 2 Meter grossen Holzkreuzen mit geteiltem Bildschirm besteht, die jeweils eine farbige Neonröhre in Einheitsgrösse enthalten und so einen kontemplativen Übergangs-"Nicht-Raum" schaffen. Benannt nach dem Roman von Fitzgerald aus dem Jahr 1934, weist es auf eine nächtliche, fast subversive Erfahrung des Raums.

 

Weitere Informationen zur Ausstellung "Die unterbrochene Reise" finden Sie hier.